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Johannes Reuchlin (* 22. Februar 1455 in Pforzheim; † 30. Juni 1522 in Stuttgart, auch: Johann Reichlin), gräzisiert Kapnion, Capnio, war ein deutscher Philosoph und Humanist. Er war der erste deutsche Hebraist, der als Nichtjude die hebräische Sprache und Schrift erlernte.
Johannes Reuchlin (1455-1522) rief Christen, Juden und Muslime zum Dialog auf. Er schuf die Grundlagen für die Bibelübersetzung ins Deutsche und wurde zum Wegbereiter der Aufklärung.
Von Beruf war Reuchlin Jurist und stand im Dienst der württembergischen Herzöge. Die europäische Gelehrtenwelt aber staunte nicht schlecht über das Sprachgenie, das »dreisprachigeWunder aus Deutschland«: Reuchlin beherrschte neben Deutsch, Französisch und Italienisch auch die drei Sprachen der Bibel, Griechisch, Hebräisch und Latein.
Mit seiner Sprachlehre schuf er die Voraussetzungen für die Übersetzung der hebräischen Bibel ins Deutsche.
Im »Augenspiegel« machte Reuchlin sich zum Fürsprecher der jüdischen Literatur und kämpfte gegen die »Dunkelmänner«, die die Bücherverbrennung forderten. In seinem Buch »Die Kunst der Kabbala« rief er Christen, Juden und Muslime zum Dialog auf. Mit seinem selbstlosen Engagement für eine verfolgte Minderheit, die europäischen Juden des Mittelalters, setzte er an der Schwelle zur Neuzeit ein bis heute nachwirkendes Zeichen. Reuchlins Großneffe, der Reformator Philipp Melanchthon, legte 1552 den Grundstein der Reuchlin-Verehrung.
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