Notizen |
- 1881 Abitur am humanistischen Gymnasium in Würzburg
Jura-Studium in Würzburg, Straßburg, Berlin und wieder in Würzburg, Abschluss 1885; während der ersten Würzburger Semester diente er ein Jahr beim königlich-bayerischen 2. Feld-Artillerie-Regiment.
Rechtspraktikant am Amts- und Landgericht Würzburg, beim Bezirksamt in Neustadt an der Aisch und auf einem Rechtsanwaltbüro in Würzburg; 1888 Staatsexamen; danach bei der Kreisregierung in Würzburg; ab 1890 Bezirksamtsassessor in Lohr; ab 1900 Vorstand des Bezirksamtes Rockenhausen (Pfalz) und ab 1904 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1928 Bezirksamtmann des Bezirksamtes Zweibrücken.
1891 heiratete er in Lohr seine erste Frau , die Mutter seiner 6 Kinder, Emma Rexroth, Tochter eines Eisenwerksbesitzers, die ihn mit sehr viel Verständnis für seine Forschungen begleitete. Sie starb relativ früh 1923. 1926 heiratete er seine zweite Frau, Dr. Maria Schütze, geb. Franke, die ihn auf seiner Flucht vor den Folgen des zweiten Weltkrieges 1944 zuerst zu ihrer Tochter Grete dann 1946 zu ihrer Tochter Hanni nach Leipzig begleitete. Dort starb er 1947 an den Folgen eines Oberschenkelhalsbruchs - er war in der Leipziger Wohnung im Badezimmer ausgerutscht.
Schon in seiner Kindheit beschäftigte er sich mit der Heraldik (Wappenkunde) und Numismatik (Münzkunde) und unter der Anleitung des Würzburger Domprobstes Kühles lernte er an den mittelalterlichen Urkunden die nicht leichte Kunst des Regestierens. 1887 erschien die erste seine 307 Veröffentlichungen mit dem Titel "Der Dom zu Würzburg, eine kunstgeschichliche Studie". Mit dem Wechsel nach Rockenhausen wurde er zu einem Forscher der pfälzischen Geschichte wie wenig andere. Durch seine Forschungen und Veröffentlichungen - auch über die Grenzen seiner Wahlheimat hinaus - erwarb er sich bei Berufshistorikern und Freunden der Heimatgeschichte einen Ruf als Quellforscher, auch noch über seinen Tode hinaus. Seine Fähigkeit, mittelalterliche Urkunden zu lesen und zu deuten, die Zusammenhänge herauszuarbeiten, seine absolut zuverlässige Arbeitsweise waren ebenso erstaunlich, wie sein bemerkenswertes Gedächtnis und sein nie ermüdender Fleiß. Dazu kam sein fröhlicher Humor, seine Hilfsbereitschaft und seine bestechende persönliche Liebenswürdigkeit. In Rockenhausen gründete er 1904 die auch noch 1975 erscheinenden Nordpfälzer Geschichtsblätter. Mit der Übernahme des Bezirksamtes Zweibrücken packte ihn das Interesse an der Geschichte dieser Stadt und des benachbarten Bliesgaues und der Herzöge von Lothringen in Luneville und Nancy. Er beschäftigte sich mit seinen Liebhabereien in den Abendstunden und war ein ausgezeichneter Bezirksamtmann, der sich in der Führung seiner Dienstgeschäfte von keinem seiner Kollegen übertreffen ließ.
1925 promoviert zum Dr. iur. mit einer rechtsgeschichtlichen Arbeit über "Ligisches Lehensverhältnis"
Ein Auszug seiner literarischen Tätigkeit ist in der Gedenkschrift "Dr. Carl Pöhlmann" 1975 enthalten.
In Würdigung seiner Verdienste als Heimatforscher wurde von der Stadt Zweibrücken im Stadtteil Niederauerbach eine Straße und eine Bushaltestelle nach ihm benannt: Carl-Pöhlmann-Str.
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