Notizen |
- 1933 Abitur in Harburg
1933 Frauenfachschule in Gernrode für ein halbes Jahr (27.4.-18.9.1933)
1933-35 Ausbildung als MTA in Göttingen
2.11.1935 Verlobung
1936 MTA in Krankenhaus in Kassel
27.02.1937 Trauung Pauluskirche in Harburg
Ehemann: Walter Boës geb. 19.12.1908, Jurist
1937 Wohnort Hannover
1938 Geburt der Tochter Holle
1939 Umzug nach Goslar
1940 Geburt der Tochter Uta
1940 Umzug nach Ahlem/Hannover
1942 Geburt des Sohnes Manfred
1943 Geburt der Tochter Gudula
Ende 1944: Ehemann Walter Boës wird eingezogen und fällt vermutlich beim ersten Fronteinsatz Ende Januar 1945
3/1945 Evakuierung mit 4 Kindern nach Reden (Knechtswohnung auf Gutshof)
1948 Umzug nach Goslar, Kornstr. 83
1951 Umzug in Goslar, Dr. Nieperstr. 16
1955 Tochter Holle beginnt Berufsausbildung (Frauenfachschule, MTA)
1960 Tochter Uta beginnt Medizinerausbildung
1962 Sohn Manfred beginnt Bauingenieurausbildung
1963 Umzug nach Harburg, Denickestr. 80a
1963 Tochter Gudula beginnt Pharmazieausbildung
1964 schwerer Unfall auf Urlaubsheimfahrt, Schädelbasisbruch, Verlust des Gehörs auf einem Ohr (Folge: Lärmempfindlichkeit)
1989 Darmoperation
1991 Umzug ins Augustinum, Aumühle
Nov. 2006 Umzug zur Tochter Uta nach Merzig
26.09.2008 sanft entschlafen
Eigenschaften:
vom Elternhaus stark geprägt: pünktlich, selbstständig, pflichtbewusst, streng
hilfsbereit, tapfer, niemals Klagen über Gebrechen, kein Selbstmitleid, sehr ordnungsliebend
herbe Natur, konnte Gefühle kaum zeigen
ideenreich, handwerkliche Geschicklichkeit, Kleider für alle Kinder genäht, Kinder zu selbst gemachten Weihnachtsgeschenken angehalten
Kinder und Enkelkinder unterstützt, wo sie konnte, und mit Rat und Tat zur Seite gestanden.
Interessen:
Literatur, besonders Lyrik und moderne Literatur (Ingeborg Bachmann, Hilde Domin)
sie ist gern und viel gewandert, Kulturreisen
politisch interessiert, bis zuletzt Tagespolitik verfolgt
sie hielt den Kontakt zur großen Verwandtschaft
Erwähnenswertes:
4 Kinder in schwieriger Zeit durchgebracht;
häufig Enkelkinder eingehütet;
hat sich sehr um die Freunde und Verwandten in der damaligen DDR gekümmert.
Nachdem die Kinder aus dem Haus waren, hat sie Untermieter aufgenommen, zu denen sich immer wieder ein sehr gutes, mütterliches Verhältnis entwickelte. Zu einigen stand sie bis kurz vor ihrem Tod im Briefwechsel.
Viele Jahre im Literaturkreis Harburg, von ihr kamen wesentliche Beiträge.
Führungen in der Michaeliskirche
ihrer alten Lehrerin(nen?) in einem Altersheim vorgelesen
im Augustinum die neuen Kontakte sehr genossen; Literaturkreis, VHS: französisch und italienisch.
Durch die mit Achtzig Jahren beginnende Demenz allmähliche Isolierung, die sie aber nicht zu stören schien, da sie mit Büchern und Zeitung lesen vollauf beschäftigt war. Bemerkenswert war, dass sie trotz allmählichen Verlustes des Kurzzeitgedächtnisses noch auswendig die schwierigsten Gedichte rezitieren konnte. Überhaupt muss man ihre Spezialbegabung erwähnen. Sie konnte Gedichte, die ihr sehr gefielen, nach zweimaligem Durchlesen fast auswendig. Es war auch u.a. der Sprachrhythmus der Gedichte, der ihr gefiel, den sie aber in der Musik nicht lieben lernen konnte.
Defizite:
unmusikalisch, Musik wurde häufig als Lärm empfunden. Auch munterer Kinderlärm störte sie und wurde mit preußischer Strenge geahndet (sicher hat der Ausfall des Gehörs auf einem Ohr dies verstärkt). So konnte der Bezug zu den Enkel- und Urenkelkindern nie sehr warmherzig sein (solange sie noch klein waren).
Mit ihren Kindern und Enkeln konnte sie nicht herzen.
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